KFA Ostthüringen
Kreisfußballausschuss Ostthüringen
Freitag, 24 November 2023 13:32

Schon bei ein paar Tropfen Regen wird der Platz gesperrt

geschrieben von Manfred Malinka
Auf solch einem Untergrund spielt man lieber nicht Fußball. Aber wenn es nur diesen Platz gibt, wie in Gera-Langenberg oder der Ausweichplatz in Niederpöllnitz, geht’s wohl nicht anders. Auf solch einem Untergrund spielt man lieber nicht Fußball. Aber wenn es nur diesen Platz gibt, wie in Gera-Langenberg oder der Ausweichplatz in Niederpöllnitz, geht’s wohl nicht anders. Verein

Wie verhalten sich Vereine bei zur erwartenden Unbespielbarkeit der Plätze?

Gera. Spielabsagen sind vor allem im Herbst und Winter eines jeden Spieljahres, egal in welcher Spielklasse, ein leidiges Thema. In der Kreisklasse und - liga ist ein Ausfall sicher eher zu verschmerzen, als vielleicht in Kreisoberliga oder im Landesmaßstab. Nicht nur, dass höhere Fahrtkosten anfallen, nein, vor allem der Zeitaufwand ist ja bei Auswärtsfahrten enorm. In Heimspielen haben einen kurzfristigen Ausfall am ehesten der Imbisstand und die angereisten Schiedsrichter zu verschmerzen.

Gerade auf Rasenplätzen ist nach regenreichen Tagen und einer schlechten Drainage oftmals das kritische Auseinandersetzen mit dem Thema Bespielbarkeit Pflicht. Möglicherweise würde der Platz 90 Minuten überleben – ein Training und die Spiele an den Folgetagen jedoch nicht mehr, da er einfach zu sehr gelitten hätte. Da muss man dann mit dem Platzwart und den Vereinsverantwortlichen reden und die Konsequenzen einschätzen. Letztendlich trifft der Schiedsrichter zusammen mit den beteiligen Verantwortlichen die Entscheidung zur Bespielbarkeit. Neben Regen kommt es im Winter nicht selten auch zu Schneefällen. Ja, die Linien sind weiß und man kann diese gegebenenfalls nach Schneefall nur noch schwer erkennen. Hier haben die Schiedsrichter jedoch mit Hilfe des Gastgebervereins die Möglichkeit, mit Hütchen die kritischen Punkte sichtbar zu machen, so dass pauschal wegen leichten Schneefalls das Spiel nicht unbedingt abgesagt werden muss. In den Fußballkreisen, auch in unserem, gibt es für die betreffende Periode einen Schlechtwetterplan, der im Infoheft des KFA, Seite 39, nachzulesen und einzuhalten ist.

„Die gastgebenden Vereine sind in der Pflicht, sich rechtzeitig von der Beschaffenheit ihrer Plätze zuüberzeugen und geeignete Maßnahmen einzuleiten, um die Bespielbarkeit der gemeldeten Plätze zu gewährleisten. Ein Ausweichen auf den gemeldeten, bzw. einen anderen geeigneten Nebenplatz bedarf aber der Entscheidung der Platzkommission oder des Schiedsrichters“, heißt es hier. Im Bereich Altenburg gibt es elf so genannte Platzverantwortliche für die dort spielenden Vereine, in der Stadt Gera sind es acht und im Landkreis Greiz gleichfalls acht. Der Platzverantwortliche wird unmittelbar nach der Entscheidung über einen Ausfall den Staffelleiter informieren, um sich die Absage bestätigen zu lassen oder auch einen Tausch des Spielortes zu veranlassen. Wichtig zu wissen ist es auch für die Vereine, dass Spielabsagen nur am Spieltag bis 10.30 Uhr möglich sind. „Nur, wenn alle Beteiligten verantwortungsbewusst handeln, wird es gelingen, die in der Schlechtwetterperiode unschönen Diskussionen zu Spielausfällen zu minimieren“, heißt es vom Kreisfußballausschuss.

Zur vorgenannten Problematik haben wir uns mal in verschiedenen Vereinen umgehört, um zu erfahren, wie man es dort mit der Entscheidung über die Bespielbarkeit hält.

Florian Röhr, der 2. Vorsitzende des FC Thüringen Weida, lobt die sehr guten Bedingungen auf dem Roten Hügel. „Wir haben elf Teams in Training und Wettkampf, haben Rasen, Kunstrasen, Kleinfeld-KuRa und Flutlicht. Im Sommer ist das alles top, aber im Winter müssen wir den Schnee vom KuRa schieben. Da geht natürlich viel Granulat mit weg. Das müssen wir dann im Frühjahr neu beschaffen, das kostet viel Geld. Der Rasen wird zu oft von der Stadt gesperrt, was sehr, sehr traurig ist, da die Jüngsten nichts kaputt machen.“

Bei Kreisoberligist VfL 1990 Gera kennt man diese Schwierigkeiten nicht. Der Platz am Fuchsberg befindet sich in eigener Bewirtschaftung und damit liegt es in der Hand der VfL-Verantwortlichen um den Sportlichen Leiter Christian Matthes, zu entscheiden. „Bisher hatte ich mich immer am Spieltag vormittags mit dem angesetzten Schiedsrichter getroffen. Grundsätzlich können wir aber die Entscheidung selbst treffen“, berichtet das VfL-Urgestein.

Bei Kreisoberligist SV Gera-Roschütz nimmt Mannschaftsleiter Sven Großer an, dass donnerstags oder freitags die Platzkommission den Platz abnimmt und entscheidet. Da der Platz an der Leuchtenburgstraße städtisches Eigentum ist, entscheidet Infraprojekt, die Kommunale Immobilienbewirtschaftung, über die Nutzung und am Spieltag der angesetzte Schiedsrichter.

Steffen Hadlich, Vorsitzender des JFC Gera, weiß, dass über die Bespielbarkeit in der kalten Jahreszeit die Elstertal Infraprojekt entscheidet. „Sie sperrt den Platz schon einige Zeit im Voraus, egal, ob Training oder Spielbetrieb am Wochenende stattfindet“, ist der Jugendfußball-Verantwortliche nicht zufrieden mit dem Vorgehen.

„Die Entscheidungen auf dem Tempelwald trifft eine „Platzkommission“, die sich aus dem Trainer-Team und den Platzmitarbeitern zusammensetzt“ berichtet der Präsident des 1. FC Greiz, Frank Brettfeld.

In Gera-Langenberg beim Kreisligist SVL entscheidet der Verein selbst, wann beziehungsweise wer sich auf dem Sportplatz betätigt.

Ohne Platzkommission“, informiert das Mädchen für alles im Norden Geras, Ralf Unbehaun.

Jens Geisler aus der Abteilungsleitung von OTG 1902 ist sauer, dass die Elstertal Infraprojekt, die für den Sportplatz in der Bauvereinstraße verantwortlich zeichnet, am Montag und am Donnerstag in die Sportstätte kommt und entscheidet über die Bespielbarkeit des Platzes für Training und Spiel und dann auf Platzsperre. „Das ist eine Vorgehensweise, die einem den Spaß am Fußball verderben kann“, sagt der langjährige OTG-Funktionär. „Man kann eigentlich sagen, dass bei ein paar Tropfen Regen ständig der Platz gesperrt ist und das geht bis März so weiter.“

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