Diese Seite drucken
Sonntag, 17 Oktober 2021 19:15

Einst an der Seite von Hans Meyer trainiert

geschrieben von Manfred Malinka
Foto: Bernd Naundorf (re.) mit Emigranten beim SV Schmölln III im Jahr 2017. Foto: Bernd Naundorf (re.) mit Emigranten beim SV Schmölln III im Jahr 2017. Foto: Verein

Großer Bahnhof für Bernd Naundorf zum „80.“

 

Gera/Schmölln. Nur einen Tag nach dem wohl bedeutendsten Fußballer der ehemaligen DDR, Peter Ducke, am vergangenem Freitag, wurde ein eher als Trainer bekannt gewordener Ostthüringer gleichfalls 80 Jahre alt: Bernd Naundorf vom SV Schmölln 1913.

Die Karriere als Übungsleiter begann für den gebürtigen Schmöllner früh, da er sich als Spieler einmal das Bein gebrochen hatte. Etwa um 1952 herum trat er bei den Knaben von Motor Schmölln das erste Mal an den Ball, spielte Schüler, Jugend und Junioren, ehe er 18-jährig schon in der ersten Mannschaft der BSG Motor zum Einsatz kam. Bereits als 29-Jähriger wurde der gelernte Modelltischler Trainer der 1. Männermannschaft an der Sommeritzer Straße, die zunächst Kreisklasse spielte. Aber das Training des „Neulings“ kam an und er führte das Team stetig nach oben. Bezirksklasse und –liga Leipzig waren die nächsten Spielklassen seiner Mannschaften. Persönlich ging es für den Schmöllner Trainer auch weiter nach oben. Hans Meyer, die Jenaer Trainerlegende, wollte ihn beim FC Rot-Weiß Erfurt in der DDR-Oberliga an seiner Seite haben. So wurde Bernd Naundorf zwischen 1984 und 1987 der Co an Meyers Seite. Als Meyer gehen musste, ging Naundorf auch. Aber zu Motor Weimar, wo er Bezirksmeister wurde und in die Liga aufstieg. Er hatte damals die Übungsleiter-Stufen III und IV, die höchsten im DDR-Fußball.

Erst nach der Wende konnte der seit 57 verheiratete Familienvater einer Tochter und zweier Enkel die A-Lizenz ablegen, die nach dem Fußball-Lehrer die zweithöchste ist. Damit ist er auch Mitglied im Bund Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL). Kurz vor der Wende kehrte er in seine ostthüringische Heimat zu Motor Altenburg zurück. Nach zwei Jahren Intermezzo in der Wendezeit in Borna, übernahm der spätere Lehrausbilder wieder Motor (SV 1990) Altenburg, mit dem er vier Jahre Thüringer Landesliga spielte, ehe er nach Schmölln zurückkehrte. Bis 2002 hielt sein Engagement beim SVS an, mit dem er in die Landesklasse aufgestiegen war. Als Betreuer fungierte er zuletzt beim SV Schmölln III, einem Team von Migranten, das im September Ostthüringer Meister im Freizeitfußball wurde.

Wir verwenden Cookies, um Ihnen den bestmöglichen Service bieten zu können. Durch die weitere Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden.