Ronneburg. Günter Ratzer, den langjährigen Obmann der Schiedsrichtergruppe Gera-Land im Kreisfußballausschuss Ostthüringen, wird es gefreut haben. 1992 hatte der einstige Referee ein Fußball-Hallenturnier für Schiedsrichter- und Alt-Herrenmannschaften ins Leben gerufen, das am vergangenen Wochenende seine 29. Auflage erlebte. Fast schien das Turnier am Erliegen, da zum einen die Corona-Pandemie mehrere Auflagen verhinderte, zum anderen sich niemand fand, der sich vor den Karren spannte. Mit den Geraern Referees Matthias Kommant und Detlef Schnöckel fanden sich aber nun zwei Zugpferde und stampften eine Neu-Auflage aus dem Boden. Vier Teams aus Referees und drei der Alten Herren kamen zusammen und spielten in Ronneburg in über vier Stunden um den Wanderpokal. Es lief zwar noch nicht alles optimal, aber ein Anfang war gemacht. Am Ende siegten erstmals die Schiedsrichter des Burgenlandkreises, die ein Tor besser waren als die Lusaner Old Boys, die Alten Herren des Lusaner SC.
Seit langem erstmals wieder im Starterfeld waren die Fußball-Schiedsrichter aus dem Jena-Saale-Orla-Kreis, die in Tim Skatulla den ersten Turniertorschützen beim 2:2 gegen die Gastgebermannschaft aus Ostthüringen in ihren Reihen hatten. Für die Schiedsrichter aus Gera und dem Umland sollte es der einzige Punktgewinn ihrer sechs Turnierspiele sein. Die eigentliche Gastgebermannschaft, die SR-Gruppe Gera-Land, hatte zwei Mal das Turnier gewonnen, die Stadt-Referees gar vier Mal in Folge (2010-2013). Auch beim nächsten 2:2-Remis waren die SOK-Schiedsrichter beteiligt, als sie sich mit Neuling SR-Gruppe Hof ein hitziges, etwas zu scharfes Duell lieferten. Auch einige andere Begegnungen liefen nicht im gewünschten Rahmen, eigentlich unverständlich. Dennoch gab es auch faire Gesten zu beobachten, für die bei der Siegerehrung Torsten Fischer aus Hof und Kay Seidemann aus Lusan mit Sachpreisen bedacht wurden. Spannender als der Turnierverlauf zum Ende hin dann war, hätte es auch kein Hitchcock-Regisseur hinbringen können. Bis zur Abschlusspartie Schiri Burgenland gegen Westvororte/AH hatten die Lusaner Old Boys mit 14 die meisten Punkte auf ihrem Konto. Burgenland hatte 13, Westvororte elf Zähler. Für die Jungs aus Zeitz und Umgebung reichte aufgrund des um einen Treffer besseren Torverhältnisses ein Remis gegenüber Lusan zum Turniersieg, Westvororte musste mit fünf Toren Unterschied gewinnen, um noch Erster zu werden. Kurz vor Ultimo lagen die Scheubengrobsdorfer gar 2:1 vorn, aber Jonas Schneider schaffte doch noch das 2:2-Remis und die Burgenländer waren bei ihrer ersten Teilnahme gleich Turniersieger. Und die Jungs von Obmann Max Pfannschmidt hatten einen zwölffachen Torschützen in ihren Reihen: Der 22-jährige Jonas Scheider war Torjäger Nummer eins im Turnier.
In den 21 Partien a zehn Minuten gab es nur ein Mal ein torloses Remis, als Hof und Pokalverteidiger BSV Paitzdorf/AH kein Tor zustande brachten, letztere aber mit Jens Forner den besten Turniertorwart stellten.
