Seit wann bist du Schiedsrichter?
Meinen Anwärterlehrgang habe ich an zwei Wochenenden im Januar 2019 absolviert. Demzufolge bin ich seit dem 20. Januar 2019 Schiedsrichter. Eine Entscheidung, die ich definitiv nicht bereue.
Wie kamst du zur SRrei, wer hat dich geworben etc?
Bevor ich Schiedsrichter geworden bin, war ich selbst mehrere Jahre als Spieler aktiv. Als ich mir 2014 einen Innenbandriss im linken Knie zuzog, bemerkte ich, dass es bei mir immer wieder zu Problemen kam, die dafür sorgten, dass ich nach der Saison 2018/19 meine Fußballschuhe an den Nagel hängte, um mich voll auf die Schiedsrichterei zu konzentrieren. Dabei stand mir Kevin Kaminski immer zur Seite, bei Fragen und Problemen kann ich mich immer auf ihn verlassen und mir wertvolle Tipps holen.
Wie verlief der Start?
Der Start lief für mich tatsächlich erstaunlich ruhig, ich habe mir das Ganze wesentlich schwieriger vorgestellt. Auch wenn mein erstes Spiel (D-Junioren) mit einer Roten Karte endete.
Gab es anfänglich Probleme, Spiele die für Unmut sorgten?
Im Großen und Ganzen gab es keine Probleme. Natürlich macht man immermal einen Fehler, das ist menschlich. Da kann es auch passieren, dass bei einigen Spielern und Trainern die Emotionen hochkochen. Jedoch lerne ich aus jedem Fehler dazu und habe den Anspruch, mich stetig zu verbessern.
Wie viele Spiele hast du bislang, gab es ein besonders schönes Erlebnis?
Insgesamt habe ich bislang 85 Spiele absolviert, davon 45 Spiele als Schiedsrichter und 40 Spiele als Assistent.
Grundsätzlich ist jedes Spiel ein schönes Erlebnis, jedoch ist als absolutes Highlight mein erstes Spiel in der Landesklasse am 10. Oktober 20 zu nennen. An diesem Tag ging es mit Kevin Kaminski und Marc Teichmann zum VfB Apolda gegen Schott Jena II.
Was macht die Schiedsrichter-Aufgabe so reizvoll, gibt es Ziele weiter nach oben?
Es ist einfach ein perfekter Ausgleich zum teils stressigen Alltag, denn die Zeit, in der man auf dem Platz steht, kann man alles andere ausblenden und sich zu 100% auf seine Leidenschaft konzentrieren. Da ich mich immer wieder selbst herausfordern und an meine Grenzen stoßen will, versuche ich natürlich, auch immer alles zu geben. Dies beinhaltet natürlich auch zukünftige sportliche Aufstiege.
Was machst du, wenn du nicht SR bist?
Aktuell studiere ich Lehramt auf Gymnasium an der FSU Jena. Demzufolge ist mein Leben aktuell von viel Arbeit vor dem Computer geprägt. In meiner Freizeit treibe ich viel Sport, um mich zum einen auf die Fortsetzung der Saison vorzubereiten und um meinem sportlichen Ziel immer näher zu kommen.
Hast du ein sportliches Vorbild?
Ja, mein Vorbild ist Marcel Unger, Schiedsrichter-Assistent in der Bundesliga.
Welchem Verein gehörst du an?
Ich pfeife aktuell für den RSV Altenburg, welcher mehr als nur irgendein Verein für mich ist. Wir sind wie eine Familie, denn man weiß, dass man sich zu jeder Zeit aufeinander verlassen kann und sich gegenseitig unterstützt. Regelmäßige Treffen, in denen wir gemeinsam zusammensitzen, uns austauschen und die Zeit genießen, stehen auf der Tagesordnung.
Wie vertreibst du dir die Zeit aktuell?
Neben der Uni hauptsächlich mit Sport, um in Zukunft wieder alles auf dem Platz zu geben. Vielen Dank für die sehr interessanten Fragen.
Es fragte: Manfred Malinka
Foto: FuPa Ostthüringen