KFA Ostthüringen
Kreisfußballausschuss Ostthüringen
Montag, 21 November 2022 22:13

Einstweilige Verfügung gegen Altenburger Fußballer

geschrieben von Manfred Malinka

Gewalt gegen Schiedsrichter - Beleidigungen, Bedrohungen und Schläge auf dem Fußballplatz nehmen zu.

 

Gera. Auf Fußballplätzen wird beleidigt, bedroht und sogar zugeschlagen – davon betroffen sind neuerdings auch Schiedsrichter. Aber nicht ausschließlich in höheren Klassen. Auch in der neunten deutschen Spielklasse, in Ostthüringen ist das die Kreisliga, hat es schon Unparteiische getroffen, die verbale Gewalt und Anfeindungen auf und neben dem Feld erleben mussten. Die Zahl der Angriffe auf Schiedsrichter steigt und keiner weiß, wie das weitergeht. Klar, Emotionen gehören zum Fußball, zum Sport überhaupt dazu. Aber im Amateurfußball, dem Freizeitfußball und liebsten Hobby vieler Frauen und Männer, darf es nicht so weit ausarten, dass Schiedsrichter Angst haben, Spiele zu leiten. Kein Wunder, dass die Zahl der Unparteiischen stetig zurück geht und die Ansetzer oft nicht wissen, wie sie Spiele mit drei oder auch nur einem Referee besetzen sollen.

Am vergangenen Wochenende kam es auf dem Sportplatz Heuckewalde im Burgenlandkreis, hier trägt Kreisligist SG TSV 1861 Pölzig seine Heimspiele aus, gegen den SV Einheit Altenburg zu unliebsamen Vorkommnissen gegen das Schiedsrichter-Gespann. „Ein Zuschauer ging auf einen Assistenten los und beleidigte und bedrohte ihn grob unsportlich“, berichtet Steve Kropfelder, der amtierende Vorsitzende des Kreis-Schiedsrichter-Ausschusses in Ostthüringen. „Sogar die Polizei musste wegen dieser bedrohenden Verhaltensweisen, die vom SV Einheit provoziert wurden, eingeschaltet werden“, ist der eigentliche Lehrwart betrübt über die Vorgänge. Das Spiel verloren die Altenburger 1:4, es gab nur zwei Verwarnungen von Schiri Dominique V., es war also ein ganz normales Kreisliga-Fußballspiel. Und nach elf absolvierten Spielen steht die Mannschaft von Übungsleiter Frank Grabolle mit Platz neun unter 14 Teams gar nicht so schlecht da. Nur am Spielfeldrand gibt es Probleme. Zwei Partien mussten wegen mangelnden Ordnungsdienstes bei Heimspielen und Rangeleien, Insider sprechen gar von Schlägereien, auf Sportplätzen außerhalb der Stadt, wie in Lucka oder Löbichau ausgetragen werden.

Schiedsrichter KropfelderNun wurden die Vorkommnisse dem Sportgericht des KFA Ostthüringen mit seinem Vorsitzenden Marco Steinicke aber zu viel. Es erließ eine einstweilige Verfügung und leitet ein weiteres Verfahren gegen Einheit Altenburg ein. Dies dürfte in der Geschichte des Kreisfußballs in Ostthüringen einmalig sein. Bis zur Entscheidung im Hauptsacheverfahren wird für alle Spiele in allen Alters- und Leistungsklassen des Vereins SV Einheit Altenburg verfügt, dass sämtliche Heimspiele ohne Zuschauer ausgetragen werden müssen, auswärts dürfen zudem keine Altenburger Zuschauer das Sportgelände des Gegners betreten. Zutritt zum eigenen Sportgelände haben nur Spieler, Ersatzspieler, der zur Spieldurchführung notwendige Betreuerstab, sowie das erforderliche Ordnerpersonal. „Zur Verhinderung weiterer Vorfälle und unter Bezugnahme auf den Vorstandsbeschluss des SV Einheit Altenburg vom 15.11.2022 ist die drastische vorläufige Maßnahme zur Aufrechterhaltung eines geordneten Spielbetriebs und Rechtswesens erforderlich“, teilt Sportgerichts-Vorsitzender Steinicke mit. Betroffen sind die echten Altenburger Fans schon beim Kreispokalspiel gegen die SG SV Schmölln 1913 II auf dem Postsportplatz an der Münsaer Straße.

Foto: Echt verstimmt über die Vorkommnisse ist der amtierende KSO Steve Kropfelder. Foto: MANFRED MALINKA

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