Gera. Mit Reiner Wobisch, der seit einiger Zeit in Weida beheimatet ist, hat der KFA Ostthüringen am heutigen Vorabend des Heiligen Abends einen weiteren 80-jährigen Funktionär zu würdigen.
Die fußballerischen Wurzeln des Jubilars liegen in Gera-Liebschwitz, wohin er 1955 zog, dort wohnte und arbeitete. Auch Fußball spielte der spätere Sektionsleiter der BSG Fortschritt im südlichen Geraer Stadtteil, musste aber seine aktive Laufbahn wegen einer Knieverletzung beenden. Er wurde Übungsleiter und Schiedsrichter, wie viele andere vor ihm und nach ihm auch. Mitte der 1980er Jahre, als es die Liebschwitzer Schule noch gab, setzte ein Schub im Nachwuchsfußball im Stadtteil ein, vom dem der SV 1861 profitierte und es ein B-Juniorenteam der Lila-weißen sogar bis in die Landesklasse und ins Landespokal-Halbfinale schaffte. Bekannte Fußballer der Region, wie Oliver Bonde, Markus Groest, Andreas Vetter oder Markus Wolf gehörten zu diesem Jahrgang. Sie rückten wenig später in den Männerbereich auf und kickten zeitweise in der Männer-Bezirksklasse. Nach 27 Jahren war das Werk in Liebschwitz getan, auch die Schiedsrichterpfeife hing seit 1991 am Nagel.
Der Jubilar schlug einen anderen ehrenamtlichen Weg ein. Staffel- oder auch Spielleiter in diversen Spielklassen Ostthüringens war nun sein Metier und ist es auch heute noch. 2003 suchte der damals ambitionierte 1. FC Gera 03 einen Mannschaftsleiter bei den Männern, der Liebschwitzer stand bereit. Bis in die Oberliga hatten es die Geraer damals geschafft, ehe 2012 der Rückzug erfolgte und Wobisch sich dem JFC Gera anschloss. Beim bekannten Geraer Oldieturnier war er lange Zeit in der Turnierleitung tätig. Für seine Verdienste um das Ehrenamt im Fußballsport erhielt der heute 80-Jährige viele Würdigungen, zuletzt die Verdienstnadel des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV).
Foto: Reiner Wobisch (li.) bei einer Pokalauslosung. Foto: Uwe Gatzemann