Seit längerem arbeitet der Thüringer Fußball-Verband daran, allen Übungsleitern, die mit Sportlern und Mannschaften arbeiten, eine Lizenz, eine Zulassung für ihren Sport zu bekommen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gibt das so vor, weil er nach Jahren der Stagnation im deutschen Fußball festgestellt hat, dass dieser an den Wurzeln krankt. Schwerpunktmäßig wird sich daher mit der Verbesserung der Trainingsarbeit in den Vereinen an der Basis beschäftigt. Noch zu oft werden Mannschaften von Elternteilen, Geschwistern oder anderen Verwandten oder aktiven Männerspielern gecoacht. Diese haben natürlich keine Lizenz, die es zum einen erlaubt, eine Mannschaft zu trainieren und zum anderen ist das fachliche Wissen natürlich nicht ausreichend vorhanden. Man weiß zwar, dass eine Trainingseinheit in Erwärmung, Hauptteil und Ausklang sortiert ist, aber oftmals hört es dann schon auf.
Der DFB-Basis-Coach-Lehrgang, der seit 13. Februar in Ostthüringen lauft, ist für Trainer/innen aller Spiel- und Altersklassen der Startpunkt und die Basis für ein lebenslanges Lernen, um den komplexen und anspruchsvollen Anforderungen an Trainer/innen gerecht zu werden und sich stetig weiterzuentwickeln. Diesem Ziel hatten sich seit Februar anfangs 38 Männer und Frauen aus Greiz, Zeulenroda, Gera, Kraftsdorf, Rüdersdorf, Langenwetzendorf und Weida verschrieben, am 5. März in Weida waren es noch 33. Walter Werner, der Ausbildungschef im Kreisfußballausschuss (KFA) Ostthüringen, weiß, dass die „Ausbildung nicht ganz ohne“ ist, daher seien schon ein paar Sportfreunde abgesprungen. Insgesamt müssen die Trainer-Anwärter 40 Unterrichtseinheiten absolvieren. Meist online, aber auch Tage als Präsenz-Veranstaltung.Während am ersten Präsenztag Muster-Trainingseinheiten – mit Mannschaft musste sich hier selbst gefilmt werden - absolviert und Fragen zur Trainingsgestaltung geklärt wurden, standen am vergangenen Sonntag auf dem „Roten Hügel“ ab 9 Uhr in Fünfergruppen Dribbling, Passen und Ballan- und Mitnahme auf dem Tagesplan. Für die Erwärmung an diesem kalten Märztag war Cindy Friedmann vom TFV zuständig, die von Walter Werner für ihr Engagement gelobt wurde. Über den Tag mussten die Trainer-Eleven auch Tagebuch mit allen zu bewältigenden und bewältigten Aufgaben führen. Zunächst mussten die angehenden Basis-Coaches eine Einheit über 90 Minuten mit Erwärmungsformen ausarbeiten und sie dann in der praxis mit den Teilnehmern zu demonstrieren. „Die Qualität war auch hierbei sehr unterschiedlich“, schätzt Werner ein, der den Aufwand für einen solchen Lehrgang für zu groß hält. Sowohl für sein Team mit Pascal Wenzel oder auch Jörg und Robin Fleischer, die in Meuselwitz 32 Teilnehmer betreuten, aber auch für die Trainer-Anwärter. Klar, am Ende des Lehrgangs am 16. April ist es schön, wenn man die Basiscoach-Berechtigung in den Händen hält und damit Männermannschaften bis zur Kreisoberliga trainieren darf, aber erst einmal muss man durchhalten und die Prüfung bestehen……
Am kommenden Sonnabend, dem 18. März, steht in Weida der 3. Präsenztag an und ab Ende August können sich die neuen Basiscoaches zum Trainer C ausbilden lassen.