KFA Ostthüringen
Kreisfußballausschuss Ostthüringen
Dienstag, 18 April 2023 07:49

Im Baumwoll-Outfit hat alles angefangen

geschrieben von Manfred Malinka

Ehemaliger Zweitliga-Schiedsrichter wird heute 70.

 

Greiz. 1970 streifte der Greizer Gerhard Hanke, da war er gerade mal 17 Jahre alt, erstmals die Schiedsrichterkluft über, die damals nicht mehr als aus einem schwarzen Hemd, einer schwarzen Turnhosenur mit Gesäßtasche und schwarzen Stutzen, alles aus Baumwolle, bestand. Wenn es gut ging, hatten die Stutzen einen weißen Aufsatz. Mehr nicht. In der Folge war der einstige Diplom-Bauingenieur dann noch 1245 Mal auf den Fußballplätzen des Bezirkes Gera, in Leipzig, Halle oder Karl-Marx-Stadt zu Spielen der zweithöchsten DDR-Spielklasse, der Liga unterwegs. Nach 1990 war nach der Spielklassenreform mit dem DFB die Oberliga als dritthöchste Klasse das Limit. Mit der Partie TSV 1880 Gera-Zwötzen gegen Borussia Mönchengladbach verabschiedete er sich als Referee im Jahr 2000. Der berufliche Ruhestand folgte 2017. Ehrenamtlich war der verheiratete Familienvater zweier Töchter und eines Enkels zwölf Jahre lang Kreis-Schiedsrichter-Obmann im KFA Greiz und Beobachter für hoffnungsvolle Schiri-Talente im Landesmaßstab Thüringens von 2000-2014 mit 157 Spielen.

Als der seit jeher der BSG Fortschritt und den Nachfolgevereinen angehörige Greizer 1970 die Prüfung zum Referee bei Karl Löser abgelegt hatte, folgte 1976 die Liga-Einstufung mit Kali Werra gegen Motor Weimar und 1991 die in die Amateur-Oberliga. Hier durfte der Greizer gleich mal am 28. August bei Wismut Aue unter Trainer Klaus Toppmöller ran. Es folgten viele Spiele als Schieds- oder Linienrichter mit hohem Erinnerungswert. 1997 Linienrichter beim DFB-Pokal-Halbfinale der A-Junioren TSV 1860 München gegen Hamburger SV(4:2) oder auch beim Testspiel des 1. FC Dynamo Dresden gegen Hertha BSC (3:1) im Februar 1990 mit FIFA-Referee Manfred Roßner. Als Schiri-Assistent, wie es heute heißt, war er weiter bei RW Erfurt im DFB-Pokal gegen den MSV Duisburg (0:2 n. V.) 1994 und beim TFV-Pokalfinale 1997 Nordhausen gegen RW Erfurt (1:2) dabei. Im selben Jahr stand er beim U16-Länderspiel Deutschland gegen Schottland an der Linie. Damals natürlich noch ohne VAR, den er übrigens für sinnvoll hält. „Die Spiele werden immer schneller, die Spieler teilweise cleverer. Bei knappen Abseitsentscheidungen ist es schon gut, wenn das überprüft wird. Der VAR sollte nur eingreifen, wenn der Referee etwas Relevantes übersehen hat und das entscheidend war. Sonst soll der Schiri das Spiel selbst leiten. Es dürfen ihm keine Entscheidungen aufgezwungen werden. Falls er Unterstützung möchte, kann er die ja abfordern“, meint der Jubilar zum umstrittenen Thema.

Geehrt wurde der nun 70-Jährige für seine Verdienste um den Fußballsport mit der DFB-Ehrenurkunde im Jahr 2000, mit der LSB-Ehrennadel 2003 und der des TFV in Gold 2011. Ehrenmitglied des Kreisfußballausschusses ist Hanke seit 2016. Heute werden sicherlich im Kreise seiner vielen Sportfreunde in Greiz viele gemeinsame Erinnerungen wachgerufen und interessiert in Chroniken geblättert.             

Foto: KFA-Ehrenmitglied Gerhard Hanke wird heute 70. Foto: MANFRED MALINKA 

 

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