KFA Ostthüringen
Kreisfußballausschuss Ostthüringen
Freitag, 13 Oktober 2023 22:04

„Jahr des Schiedsrichters“ auch in Ostthüringen

geschrieben von Manfred Malinka

Interview mit Steve Kropfelder, Vorsitzender des Schiedsrichter-Ausschusses im Kreisfußball-Ausschuss.

 

Schiedsrichter KropfelderGera. Der KFA Ostthüringen mit seinem Schiri-Ausschuss und seinen Alt-Kreisen Gera-Stadt und –Land, Altenburg, Schmölln, Greiz und Zeulenroda plant aktuell einen wichtigen Schwerpunkt im „Jahr des Schiri“, der die Neugewinnung in den Mittelpunkt rücken wird. Am Freitag, dem 20. Oktober, gibt es die bundesweit einheitliche Anmeldemöglichkeit in ein Bündel von Maßnahmen zur Fußball-Schiedsrichter-Gewinnung.

Welche sollen das sein?

Das ist richtig. Am 20. Oktober 2023 soll es die Möglichkeit geben, für jeden Interessierten für eine Schiedsrichtertätigkeit und -ausbildung, sich für eine Neuausbildung anzumelden und das bundesweit. Diese findet dann, zumindest hier bei uns in Ostthüringen, im ersten Quartal 2024 statt.

Die Informationen dazu werden in den nächsten Tagen über das E-Postfach an die Vereine versandt. Zum „Jahr des Schiedsrichters“ gab es schon einige Werbeaktionen zur Schiedsrichtergewinnung. Hier sind die Einladungen an Schiris zum DFB-Pokalfinale im letzten Mai, sowie in die DFB-Akademie nach Frankfurt am Main zu nennen. Auch, das Bundesligaprofis, wie Nils Petersen, der einstige Freiburger, als Schiedsrichter Spiele geleitet haben, soll die Aufmerksamkeit auf die Attraktivität im Schiedsrichterwesen lenken. 

Wohin können sich Interessierte wenden?

Die Anmeldungen werden am 20. Oktober direkt vom Thüringer Fußball-Verband gesammelt und dann den entsprechenden Kreisen übergeben. Auch danach kann sich weiter angemeldet werden. Der Link dazu wird ebenfalls allen Vereinen zur Verfügung gestellt.

Worin liegen aus Ihrer Sicht die Ursachen für die rückläufige Tendenz an einsatzbereiten Referees?

Diese Tendenz ist schon seit einigen Jahren erkennbar. Das hat sicherlich vielfältige Gründe. Zum einen stellt der eine oder andere fest, dass es doch nicht das Richtige für ihn/sie ist. Dann gibt es heute einfach ein vielfältigeres Angebot an Freizeitmöglichkeiten, welche auch medial stärker beworben werden. Ein dritter Punkt ist natürlich, dass gerade junge Menschen sich heutzutage häufiger verändern. Das heißt Freund/Freundin, lehre, Studium, Auslandsjahr usw. Das sind jedoch Dinge, welche auch früher schon so waren. Da sehe ich unsere Aufgabe darin, entgegen zu wirken und mehr junge Menschen für diese tolle Tätigkeit zu gewinnen.

Und wenn ein junger Mensch ausgebildet ist und seine ersten Spiele geleitet hat, wie sind da die weiteren Abläufe?

Nach der Neuausbildung durchläuft jeder neue Schiedsrichter das Patensystem. Dort wird er mindestens für die ersten drei Spiele von einem erfahrenen Schiedsrichter unterstützt. Im Anschluss pfeift er eigenständig und kann je nach Leistung Liga für Liga aufsteigen. Dies entscheidet dann der Schiedsrichterausschuss anhand von Beobachtungen, welche durchgeführt werden.

Und warum hören fast 50 Prozent der neu ausgebildeten Referees wieder auf?

Die Zahl schwankt natürlich von mal zu mal. Jedoch gibt es doch den einen oder anderen, welcher nach der Ausbildung nur eine kurze Zeit zur Verfügung steht. Die Gründe sind die gleichen wie bereits ausgeführt.

Über den DFB wurden die Landesverbände animiert, die Aktion „Profi wird Pate" zu unterstützen. Auch in Thüringen?

Ja, auch in Thüringen wird die Aktion unterstützt. Nun haben wir leider nur wenige Mannschaften im Profibereich. Lediglich die Frauenmannschaft des FC Carl Zeiss Jena. Hier ist geplant, dass auch diese die Aktion unterstützen. Hier sollen vermehrt höhere Vereine des jeweiligen Kreises mit eingebunden werden. „Profi wird Pate“ bezieht sich ebenfalls auf Unparteiische der 1.-3. Liga, welche Patenschaften übernehmen. Diese sind in Thüringen leider auch rar vorhanden. Höherklassige Schiedsrichter haben schon immer eine entscheidende Rolle bei der Nachwuchsgewinnung gehabt. Aus meiner Sicht müssen wir in Zukunft da jedoch noch mehr daran arbeiten, dass dieses noch zunimmt.

Gibt es Vereine, die in puncto SR-Gewinnung und –betreuung Vorbild sind?

In den letzten Jahren waren es viele Vereine in unserem Fußballkreis, welche sich verstärkt bemüht haben. Hier sind besonders der RSV Altenburg, der Lusaner SC, FSV Ronneburg und auch Wismut Gera zu nennen. Hier wurden in den letzten zwei Jahren die meisten Neuen ausgebildet. Auch andere Vereine bemühen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten neue Sportfreunde für ihren Verein ausbilden zu lassen. Für einen Verein ohne Nachwuchsmannschaften ist dies natürlich schwieriger als für einen Verein mit einer kompletten Jugendabteilung.

Wie hat sich die Kommunikation mit den Vereinen und dem Vorsitzenden des Ausschusses entwickelt?

Wir hatten vor einem Jahr eine Versammlung mit allen Vereinen in Meuselwitz zum Thema Schieri- Wesen. Seitdem, muss ich sagen, ist die Kommunikation durch die Bank positiv. Vereine, welche ein Anliegen haben, rufen mich an oder schreiben eine Mail. Bis jetzt konnte man Probleme oder Anliegen so klären, dass beide Seiten mit dem Ergebnis zufrieden waren. Aus meiner Sicht geht es auch nur so. Man muss nicht immer einer Meinung sein, jedoch am Ende einen gemeinsamen Konsens im Sinne unseres Sportes finden. Dies wünsche ich mir auch für die Zukunft.

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