Gera. Am heutigen Freitag schließt der Geraer Fußballer und Trainer Jörg Fleischer das erste Jahrhundert seines schon sehr ereignisreichen Lebens ab. Er wird 50!
Als „Fips“, wie er von seinen Freunden gerufen wird, als Siebenjähriger 1979 bei den Kindern B vom Training bei Manfred Malinka von Mutti Marita abgeholt werden sollte, war auch der erst vierjährige Bruder Hendrik im damaligen Artur-Becker-Stadion mit vor Ort, um seinem älteren Bruder beim Training zuzuschauen. Er war davon offenbar so begeistert, dass er noch mit der Brottasche um den Hals, der „Brotschi“, eine Ehrenrunde um das Stadionoval mitrannte. Schon kurz darauf spielten beide Fleischer-Brüder bis zu den A- bzw. B-Junioren bei Dynamo Gera.
Jörg wurde in die Lutherschule eingeschult, ging ab der 2. Klasse in die 27. POS Gera in Lusan, wo seine Mutti in der Nachbarschule Lehrerin war. Ab der 9. Klasse ging es ans Goethe-Gymnasium, das damals noch Erweiterte Oberschule Johann Wolfgang Goethe hieß. Die Ausbildung ging weiter, der gebürtige Jenaer wurde Bankversicherungskaufmann und hat heute eine eigene ERGO-Versicherungs-Generalagentur in Gera-Untermhaus. Fußballerisch ging es in der Wendezeit nach Weida, wohin er von „Übungsleiter-Legende“ Max Senf vermittelt wurde. Unter Trainer Gerd Struppert stieg Fips in die Landesliga auf und schaffte in einem Freundschaftsspiel gegen Zweitbundesligist FSV Zwickau beim 1:3 den Ehrentreffer. 1994, da war er gerade mal 22, entschied er sich, auf die Langenberger Schlacke, zu den Eurotrink Kickers, zu wechseln. Dort ist der spätere Torjäger noch heute aktiv, spielt Alte Herren, leitet das Training und coacht die Spiele seiner jungen ambitionierten Kreisoberliga-Mannschaft. Zwischenzeitlich war und ist der Jubilar sehr erfolgreich im Nachwuchsleistungszentrum des FC Carl Zeiss Jena tätig. Von Kindesbeinen an war der FCC sein Lieblingsverein, den er als Fan stetig begleitete. Seine Karriere als Coach begann als 34-Jähriger mit den G-Junioren bei Eurotrink/Westvororte mit Thilo Lippold. Schon 2009 wurde Jörg Stützpunkttrainer in Gera, später Trainer verschiedener Altersklassen (B-, C- und D-Junioren) in Jena. Mit Stefan Treitl und Miroslav Jovic betreute er die besten Jenaer Talente als Individualcoach und wurde mit der U15 gemeinsam mit Frank Intek, dem er viel zu verdanken hat, Thüringer Meister und Aufsteiger zur Regionalliga. In der Halle gelang ihm das wohl größte Husarenstück als Übungsleiter, als er eine Art „DDR-Meister“, nämlich NOFV-Hallenchampion vor Hertha BSC in deren Halle wurde. Der Inhaber der Elite-Jugend-Lizenz (A-Lizenz) war mit dem Kahlaer Frank Trillhose auch Trainer der Thüringen-Auswahl der U15und ist heute im Qualifizierungsausschuss des KFA Ostthüringen mit Walter Werner und Bernd Wiegner als Trainer-Ausbilder für die C-Lizenzen verantwortlich. Es gab Zeiten, da fuhr Fips, der, wie die ganze Familie, gern Schach spielt, 4-5 Mal wöchentlich nach Jena zu Training oder Wettkampf. Das bedurfte natürlich großer Unterstützung und viel Verständnisses von Ehefrau Sylvia, mit der er vier Kinder hat (Robin, Rick, Ryana und Rouny), und auch der Hund und das Haus in Mühlsdorf bei Gera wollen versorgt sein….. In den Schulferien absolviert der auch durch seine markante Frisur bekannte Fußballer zwei Mal jährlich Trainingscamps mit seinem 2013 gegründeten Verein „GeraSoccerTalents e.V.“, das ob seiner ausgezeichneten Qualität stets gut angenommen wird.
Mit viel Herzblut bewältigt der nun 50-Jährige all seine Aufgaben, wie er auch schon als Spieler agierte. Viel können und könnten seine Schützlinge von ihm lernen, von denen er einige Ehemalige heute bei den Männern der SpG Eurotrink/Leumnitz wieder unter seinen Fittichen hat.