Gera. Am heutigen Montag begeht Fußball-Schiedsrichter Horst Schuster vom Weißbacher SV seinen 75. Geburtstag. Die magische Grenze von 2222 Spielen als Schiedsrichter oder –Assistent hat er seit dem Vorjahr überschritten, aufgehört wird aber noch nicht. 43 Jahre ist er jetzt Schiedsrichter, pfiff Spiele der dritthöchsten Spielklasse der DDR, auch nach der Wende noch Bezirksliga, die aber in der Wertigkeit weit nach unten abgerutscht war. Der in Gera wohnhafte Jubilar kümmerte sich um die Schiedsrichterauswahl und arbeitete im Schiedsrichterausschuss mit. „Wenn man Horst brauchte, war er da“, sagte KFA-Ansetzer Ronald Patzer einmal. Das ist aber schon eine Weile her, weil jetzt ab und an gesundheitliche Probleme für Einschränkungen sorgen. Aber wenn es gesundheitlich passt, ist er da. „Reich kann und will man ja durch das Pfeifen ohnehin nicht werden.“ Aber mal eine Anerkennung zu einer runden Anzahl von Spielen oder zu einem anderen Jubiläum hatte er sich gewünscht und bekommen. In dieser Frage ist er beim Weißbacher SV, seinem jetzigen Verein zusammen mit der „Viererbande“ gut umsorgt. Viererbande deshalb, weil drei langjährige Mitstreiter aus Verein und Schiedsrichterwesen aus Gera im hohen Alter gleichfalls nach Weißbach gewechselt sind.
Mit Hohenleuben gegen Blankenstein stieg der gebürtige Mohlsdorfer 1978 in die Bezirksklasse ein, wo der Vater dreier Kinder immer solide seine Spiele leitete. „Für mich war jedes Spiel ein Höhepunkt, das ich leiten durfte. Ich hatte immer nur große Spiele“, sagt der einstige Textildrucker im Modedruck, der auch bei der SDAG Wismut arbeitete. Als Hobbys nannte er neben der Schiedsrichterei seine Familie, dreimal wöchentliche Saunagänge, Reisen und seine Enkel. Viele Jahre war der Rentner als Fahrer für den ASB unterwegs, will aber 2022 aufhören.
Viele Storys kann man erzählen, wenn man so lange dabei ist. Die klitschnassen Jerseys der Schiedsrichterauswahl in einem Hartpappe-Koffer in Wismar vor der Wende oder die nachgeahmte Zugfahrt 2010 anstelle der Fahrt mit dem PKW wie früher zu einem Spiel in Blankenstein mit Pleiten, Pech und Pannen sind unvergessene Erinnerungen.
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Schiedsrichter Horst Schuster ist 75. Foto: MANFRED MALINKA
